Artist statement (Deutsch)

Meine Inspiration ist meine Kamera. Sie hält mich fest, durch sie kann ich die Welt beobachten.

Ich beobachte Menschen im urbanen Theater. Oft stelle ich mir die Frage. Warum? Was ist der Grund für ein schnelles Laufen, ein Innehalten, ein Foto? In meinem Kopf entstehen Geschichten, von denen ich nie wissen werde, ob sie wahr sind. Mit meiner Kamera fange ich diese Momente ein, durch selbstkreiierte / selbstentworfene Filter verfremde ich sie. Es geht nicht um Realität, es geht um Kopfkino. Durch die Verfremdung nähere ich mich dem Raum zwischen Fotografie und Malerei.

Ich beobachte Orte. Was zeichnet diesen Ort aus, für was steht er, welche Schichten und Geschichten umgeben ihn?

Ich beobachte das Licht, das Wasser. Elemente. Fotografieren ist Malen mit Licht.

Für meine fotografischen Projekte habe ich Ideen im Kopf. Die Bilder entstehen aus dem Bauch. Die Muse, sich einzulassen, warten was passieren wird.

Außer mit meinen selbstkreiierten Filtern arbeite ich mit Mehrfachbelichtungen und dem Lochkameraprinzip. Die Bilder entstehen im Moment des Auslösens in der Kamera. In neueren Arbeiten verwebe ich Bilder und schichte neue Geschichten aus alten Dias.

Bettina Loppe ist eine Künstlerin, die vor allem in Potsdam und Paris arbeitet. 
Die Fotografie begeistert sie schon seit ihren Kindertagen – sich ihr richtig gewidmet hat sie sich seit ihrer Zeit in Paris.
Dort hat sie gemeinsam mit ihrer Canon EOS 30, die sie bis heute begleitet, die Stadt erkundet, immer auf den Spuren der großen französischen Fotografen – Willy Ronis, Robert Doisneau, Edouard Boubat und Henri Cartier-Bresson. Gleichzeitig hat sie in einer Weiterbildung „photographie artistique en noir et blanc“ die Grundlagen der analogen Fotografie vertieft. 
Heute fotografiert sie überwiegend digital – und experimentiert dabei mit selbstkreierten analogen Filtern. Ihre Bilder entstehen in der Kamera, in dem Moment des Auslösens, die Effekte entstehen nicht am Computer. 
Ihre Themen sind nach wie vor Paris, das urbane Treiben. Seit 2006 lebt Bettina Loppe mit ihrer Familie in Potsdam. Hier kamen die Arbeiten zur Glienicker Brücke und zur Havel dazu.